Geschichte

1912 entstand grosses im Erlenmatt Ost

Die Lagerkapazität der BLG wurde angesichts der hervorragend laufenden Geschäfte immer knapper. Deshalb entschloss sich die Geschäftsleitung um 1912 ein neues Lagerhaus zu bauen, ein Silogebäude am Rande der Erlenmatt angrenzend an die Schwarzwaldallee.

Ein Silo ist für die Lagerung von Schüttgut, also unverpackt transportiertem Getreide, gebaut, und mit Vorrichtungen zum Abfüllen des Schüttgutes in Säcke, dem „Absacken“ ausgestattet. Der Auftrag für den Bau des Gebäudes ging an den angesehenen Architekten Rudolf Sandreuter. Im September 1912 konnte das Silo – das erste Eisenbeton-Getreidesilo in der Schweiz – in Betrieb genommen werden. Im Gegensatz zu herkömmlichen Silos befüllte man dieses nicht von oben. Das Schüttgut wurde aus dem Eisenbahnwagen in den Keller abgelassen. Von hier unten konnte es mit Hilfe von Elevatoren in den obersten Stock befördert und über Laufbänder und Rohre in die Silos verteilt werden.

Auf den 14. November 1912 wurde die erste Versicherungspolice für das neue Betonsilo ausgestellt. Die Schweizer-Mobiliar versicherte das Gebäude über 100'000 Franken. Als Gebrauchszweck wird angegeben: „Silo-Gebäude zur Lagerung von Cacaobohnen.“

Das Silo ist einer der ganz frühen Basler Eisenbetonbauten. Die nach ihrem französischen Entwickler benannte Hennebique-Bauweise war 1898 erstmals in Basel von den Architekten Linder und Visscher van Gaasbeck erprobt worden. Beton ist künstlicher Stein, bestehend aus Zement, Betonzuschlag (Sand, Split, Kies) und Wasser. Seine leichte Formbarkeit erweiterte die Formensprache der Architektur um 1900 erheblich. Es konnten nun viel grössere Spannweiten gebaut und zahlreiche Bauteile vorfabriziert werden, was zu kürzere Bauzeiten führte.

Die BLG warb in ihren Werbematerialien regelmässig damit, dass das Silo aus armiertem Beton gebaut ist und betonte damit die Modernität der Anlage.